Als Sonos-User der allerersten Generation war ich begeistert von der Flexibilität und Einfachheit dieses Systems. Nach und nach haben sich die Wolken am Sonos-Himmel verdichtet (siehe Sonos: Gut zu wissen) . Deswegen habe ich mich nach einer Alternative ungeschaut und wurde bei Lyrion Music Server (ehem. Logitech Media Server) fündig.
Das Sonos-System war damals revolultionär. Die Kombination von „Software und Lautsprecher“ macht es unglaublich flexibel. Der grosse Vorteil ist aber geichzeitig auch ein Nachteil. Da sich die Software weiter entwickelt (aus firmenpolitischen Gründen oder auch tatsächlich für neue gute Funktionen), wird auch an die Hardware (in diesem Falle an Prozessor und Arbeitsspeicher) neue Anforderungen gestellt. Die Hardware kann dann irgendwann nicht mehr mithalten und muss ersetzt werden. Dazu kommt dann noch der Fakt, dass auch Sonos am Markt bestehen muss und auf neue Verkäufe angewiesen ist. Das alles ist nicht wirklich nachhaltig.
Meine 10 Sonos-Boxen habe ich deswegen verkauft und mit dem Erlös durch folgendes Setting ersetzt:
- 10x JBL Control ONE Boxen (passiv) mit Raspberry Pi 3 inkl. HifiBerry
- Auf den Raspis läuft bei mir Max2Play.
=> Für versiertere User kann auch einfach ein Squeezeplayer installiert werden. - 1x LMS auf einem Docker Container
=> Es kann aber auch gerne auf einem der Max2Play Installationen einfach ein Lyrion Music Server „per Mausklick“ gestartet werden.
=> Oder man nimmt sich einen weiteren Raspi und installiert einen dedizierten Lyrion Music Server darauf. Für Installation siehe weiter unten.
Im Prinzip habe ich mir einfach eine Squeezebox gebaut. Ich hätte mir auch einfach eine auf Ricardo besorgen können. Aber ich wollte etwas flexibleres. Der HifiBerry Amp2 liefert 60Watt Leistung. Also genügend um einfache passive Lautsprecher damit zu betreiben. Das ganze kann man als Stereo- oder auch als Mono-Setting konfigurieren.
Wie alle Lösungen hat auch mein Setting Vor- und Nachteile:
- + Super flexibel, Gruppierungen genau wie bei Sonos möglich
- + Dank OpenSource wird das System wird auch in 10 Jahren noch genauso lauffähig sein
- + Keine lästigen „Feature Updates“
- + Es kann jeder Music-Stream integriert werden. Meine Radio-Streams starten alle direkt ohne lästige Werbe-Jingles
- + Spotifiy integration
- + Sehr aktive Community
- – Initialaufwand und etwas technisches Flair nötig
Mein Setting sieht in „Real Life“ folgendermassen aus:
Noch ein Blick auf die Software Web-Oberfläche, welche auch als auch als App verfügbar ist:
Installation LMS auf einem Raspberry Pi
Für jene die den Lyrion Music Server nicht über eine Max2Play Installation betreiben möchten (wie ich) hier noch die Beschreibung, wie dieser auf einem weiteren Raspberry Pi installiert werden kann.
Voraussetzung:
- Raspberry Pi OS ist installiert
- SSH Zugang ist eingerichtet
OS aktualisieren
sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade
Audio-Formate installieren
sudo apt-get install libsox-fmt-all libflac-dev libfaad2 libmad0
Download LMS
Die Versionen gibt es hier. Für den Raspi 4 brauchen wir die ARM Verison.
cd wget http://downloads.slimdevices.com/nightly/8.3/lms/fe81659879fef1a51537fb579b8e57b6a7b987d9/logitechmediaserver_8.3.0~1630708871_arm.deb sudo apt install ./logitechmediaserver_8.3.0~1630708871_arm.deb
Log überprüfen, ob alles ok installiert wurde
tail -n 100 /var/log/squeezeboxserver/server.log
Links
- https://www.byteshark.de/index.php/home/technik/smarthome/logitech-media-server-und-clients-installieren
- https://homehack.nl/creating-a-raspberry-pi-squeezebox-server/
- https://homehack.nl/maintaining-the-raspberry-pi-squeezebox-server-aka-logitech-media-server/
- https://forums.slimdevices.com/showthread.php?98711-Logitech-Media-Server-Versions